Die eigene Sprache schätzen lernen

Wiese, dahinter Bäume und Büsche. Auf Bänken sitzen afrikanische Menschen, einer, der Sprecher, steht davor vor einem Tisch.
Bei einem Workshop helfen Ruuli-Nyala-Sprecher dem Übersetzungsteam, einen Übersetzungsentwurf der Apostelgeschichte zu überprüfen. (Foto: Musisi Vicent Salongo)

“Wenn es dieses Übersetzungsprojekt nicht gäbe, dann wäre unsere Sprache vielleicht ausgestorben.” Nakasongola, Uganda

Nafutali ‘Magala’ Walugendo ist ein pensionierter Volksschullehrer und ein Sonderberater des Ruuli-Königs. Vor einiger Zeit erzählte er, warum er es so schätzt, dass durch Bibelübersetzung die Verwendung der Muttersprachen gefördert wird.

„Als ich in die Mittel- und Oberschule ging“, erinnert er sich, „konnte man keine andere Sprache verwenden als Ganda und Englisch. Und wenn man einen Namen hatte, der keinem Namen in Ganda entsprach, wurde der Name sofort geändert.

Mein richtiger Name ist Walugendo. Weiterlesen »

Die richtigen Worte …

Im Oktober 2016 war es soweit: Die Übersetzung der Offenbarung war von den Saliba-Übersetzern in Papua-Neuguinea mehrmals überarbeitet worden. Nun wollte ich sie mit einigen Teammitgliedern nochmals genau durchlesen, bevor das Buch in einem der Dörfer auf Verständlichkeit geprüft werden sollte. Meine Aufgabe war, sicherzustellen, dass der Text vollständig und auch richtig übersetzt war.

An einem braunen Tisch sitzen nebeneinander vier Männer mitteldunkler Hautfarbe, die Hemden tragen. Vor ihnen stehen Computer.
Das Saliba-Übersetzungsteam in Papua-Neuguinea

An vier Stellen in der Offenbarung ging es auch um die Begriffe „Zauberer“ bzw. „Zauberei“. In den ersten Versionen hatten die Übersetzer den Begriff „Machenschaften der Dunkelheit“ (masigili kabikabidi) dafür verwendet. Beim Überprüfen waren diesmal auch andere Mitarbeiter dabei, und einer sagte, dass dieser Ausdruck nicht klar sei. Wir sollten besser laukukula­­ verwenden. Die anderen stimmten sofort zu. Ich versuchte zu sagen, dass dieser Begriff sich nur auf Wortzauber beziehe und daher zu eng gefasst sei. Es gäbe viele Arten von Zauberei und wir müssten einen Überbegriff nehmen, der alle Formen abdeckt. Da stieß ich auf Widerstand. In der nachfolgenden Diskussion stellte sich heraus, dass in den englischen Übersetzungen, die unsere Saliba-Mitarbeiter verwendeten, „magic spells“ stand. Das kann man tatsächlich mit „Wortzauber“ übersetzen. Meine Mitarbeiter erklärten mir, laukukula­­ sei in Ordnung, und es gebe keinen übergeordneten oder besseren Begriff. Ich ließ die Sache erst einmal auf sich beruhen. Weiterlesen »

„Dvu-n“ – geht das überhaupt?

Welchen Buchstaben braucht es dazu? Wer uns auf diesen Artikel ein E-Mail mit der richtigen Lösung schreibt, in welchem Buchstaben das Evangelium steckt, der bekommt von uns ein kleines Geschenk zugesandt!

Als Wycliff-Mitarbeiter Lee Bramlett damit begann, sich mit der Sprache des Hdi-Volks in Kamerun zu beschäftigen, war er zutiefst davon überzeugt, dass Gottes Wesen irgendwo in der Hdi-Kultur erkennbar sein musste. Wo waren Fußspuren Gottes in der Geschichte oder im täglichen Leben dieses Volkes zu finden? Welchen Hinweis hatte Gott in ihrer Kultur verankert, damit sie erkennen könnten, wer er ist, und dass er sich nach einer Beziehung zu ihnen sehnt? Doch so sehr Lee auch suchte, er konnte einfach keinen Anknüpfungspunkt finden.

Das Wort für „lieben“

Eines Nachts forderte ihn Gott in einem Traum auf, sich das Hdi-Wort für „lieben“ noch einmal genauer anzusehen. Lee und seine Frau Tammi hatten bereits herausgefunden, dass die Verben der Hdi-Sprache stets mit einem von drei möglichen Vokalen enden, nämlich „i“, „a“ und „u“. Für nahezu jedes Verb gibt es alle drei Endungen. Aber am Ende des Wortes für „lieben“ fanden sie nur entweder „i“ oder „a“. Warum kein „u“? Weiterlesen »